Tierärztliche Praxis
Hundeschule Ritterhude
Tierphysiotherapie
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Mit dem PennHIP®- Verfahren steht jetzt eine verbesserte Methodik zur Diagnostik und Früherkennung der Hüftgelenksdysplasie des Hundes zur Verfügung. Hierdurch wird ein neues, sehr schonendes und erfolgreiches Therapieverfahren möglich: Die Symphysiodese – die Inaktivierung der Schambeinfuge beim 16 – Wochen alten Welpen. Dieser Eingriff bewirkt eine Wachstumskorrektur des Beckens und führt bei der Mehrzahl der Patienten zur vollständigen Heilung der HD.
Moderatorin Maike Kowalski lässt sich von Dr. Axel Redlich erklären, was es mit der Hüftgelenksdysplasie auf sich hat.
Wir wollen nicht, dass unsere Vierbeiner Schmerzen beim Laufen haben, und unsere Tierärzte sollen uns dabei helfen! Lange Zeit war es schwierig, Hunden mit Hüftgelenksdysplasie ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen.
Tierarzt Axel Redlich stellt Maike Kowalski eine neue Möglichkeit im Bremer Tierladen vor.
Copyright Text und Bild: Radio Bremen
Die Hüftgelenksdysplasie oder HD ist die häufigste erbliche Erkrankung des Hundes.
Sie kommt bei bis zu 70% der untersuchten Rassehunde vor (siehe www.pennhip.de /HD-Vorkommen).
Die betroffenen Tiere leiden unter instabilen Hüftgelenken und entwickeln im Laufe ihres Lebens häufig schmerzhafte Gelenksarthrosen.
Dank dem an der Universiät von Pennsylvania entwickelten Früherkennungsverfahren lässt sich die Hüftgelenksdysplasie des Hundes bereits in einem Alter von 16 Wochen sicher feststellen.
Zu diesem Zeitpunkt ist die erblich bedingte Erkrankung in den meisten Fällen heilbar und kann durch einen wenig belastenden ambulanten Eingriff behandelt werden.
Zehn Tage Leckschutz und Leinenzwang sind die einzigen Einschränkungen für die betroffenen Tiere.
In gewisser Hinsicht ist das PennHIP-Screeningverfahren mit der routinemäßigen Ultraschalluntersuchung der Hüftgelenke beim menschlichen Säugling vergleichbar.
Auch beim Mensch lässt sich die später sehr aufwändige und nicht immer erfolgreiche Behandlung der HD durch entsprechende Maßnahmen im Kindesalter vermeiden (Spreizhose beim Säugling für etwa 6 Monate).
Mit der speziellen Röntgentechnik des PennHIP-Verfahrens kann ab einem Alter von 16 Wochen der sogenannte Distraktionsindex (DI) bestimmt werden. Der Distraktionsindex ist ein Maß für die Lockerheit der Hüftgelenke.
Je lockerer bzw. instabiler ein Gelenk, desto größer das Arthroserisiko.
Die folgenden Röntgenbilder zeigen zwei 16 Wochen alte, klinisch völlig unauffällige, augenscheinlich gesunde Berner Sennenhundwelpen.
Auf den oberen Aufnahmen werden die Köpfe der Oberschenkelknochen mit leichtem Druck in die Gelenkpfannen gedrückt.
Auf den unteren Bildern werden die Gelenkköpfe mit Hilfe der PennHIP Distraktionsschiene unter leichtem Zug soweit aus den Gelenkpfannen herausgezogen bis die Gelenkkapseln gestrafft sind.
Die Kraft die dabei angewendet wird ist so dosiert, dass eine Schädigung der Gelenke ausgeschlossen ist.
Berner Sennenhund I, 16 Wochen Berner Sennenhund II, 16 Wochen
Distraktionsindex: < 0,3 Distraktionsindex: > 0,6
Stabile, gesunde Gelenke Instabile, lockere Gelenke
keine OP notwendig Symphysiodese empfohlen
Bei Hund II sind die Gelenke deutlich lockerer als bei Hund I. Die Köpfe der Oberschenkelknochen lassen sich schon durch sanften Zug fast vollständig aus den Gelenkpfannen herauslagern. Hund II würde ohne Behandlung mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 80% schmerzhafte Arthrosen der Hüftgelenke entwickeln.
Wenn beim Welpen mit Hilfe des PennHIP-Verfahrens eine Instabilität der Hüftgelenke festgestellt wird kann die weitere Entwicklung des Beckens mit Hilfe der sogenannten "juvenilen pubischen Symphysiodese" beeinflußt werden:
Durch die elektrochirurgische Inaktivierung der Wachstumsfuge des Schambeines stoppt das Wachstum im unteren, vorderen Beckenbereich, während die oberen Anteile der Hüftknochen ungebremst weiterwachsen. Dadurch kippen die Gelenkpfannen (Acetabula) nach außen über die Köpfe der Oberschenkelknochen. (Abb. 2.)
Auf diese Weise wird die Entwicklung der Hüftgelenke während der Hauptwachstumsphase des Hundes optimiert. Die Stabilität der Hüftgelenke nimmt zu. Die Gefahr der Arthrosebildung wird deutlich reduziert. Im Idealfall kann die komplette Normalisierung des Gelenks erreicht werden.
Selbstverständlich darf mit solchen Hunden nicht gezüchtet werden!
Abb. 1 :Welpe mit lockeren Hüftgelenken/ Hüftgelenksdysplasie:
spitzer Azetabularwinkel, geringe Gelenkstabilität
Abb. 2 :Wachstum nach Symphysiodese:
Die Gelenkpfannen schieben sich über die Köpfe der Oberschenkelknochen
rot = inaktivierte Wachstumsfuge, Pfeile = Richtung des Knochenwachstums
Abb. 3 :Erwachsener Hund nach Symphysiodese:
stumpfer Azetabularwinkel, stabile Hüftgelenke, keine Anzeichen von HD
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die komplikationsarme Operationstechnik eine echte Chance auf Heilung bietet.
Sehr gute Ergebnisse werden erziehlt, wenn der Eingriff in einem Alter von 16 Wochen durchgeführt wird. Mit zunehmendem Alter und fortschreitendem Wachstum verringert sich die heilende Wirkung der Maßnahme.
Bei fachlich korrekter Durchführung von Diagnostik, Patientenauswahl und chirurgischem Eingriff liegt die Erfolgsquote der OP bei 80 bis 90 %.
Gelenksarthrosen, die schmerzhaften und kostspieligen Folgen der Hüftgelenksdysplasie können so bei minimaler Belastung vermieden werden.
Seit April 2009 ist das TierGesundheitsZentrum-Ritterhude zur HD – Frühdiagnostik mit Hilfe des PennHIP®- Verfahrens zugelassen.
Wir empfehlen das PennHIP® Verfahren insbesondere zur Früherkennung der HD bei sämtlichen Welpen der betroffenen Hunderassen in einem Alter von 16 (bis maximal 20) Wochen.
Die Untersuchung erfolgt in einer speziellen, sehr gut verträglichen, wieder aufhebbaren Kurznarkose und erfordert insgesamt maximal 45 Minuten.
Die Kosten für die HD-Früherkennungsuntersuchung betragen im TGZ-Ritterhude inclusive Narkose und Anfertigung zweier Röntgenaufnahmen bei einem 10 kg schweren Welpen gemäß GOT ca. 155,- € zuzüglich MwSt.
Wenn Sie Fragen zu PennHIP®, zur Symphysiodese oder allgemein zur Hüftgelenksdysplasie haben, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Wir beraten Sie gern!
Unsere Telefonsprechstunde ist Mo., Di., Do. und Fr. zwischen 12.00 und 13.00 Uhr.
Ihr TGZ-Ritterhude
Henschelstr.9
27721 Ritterhude
Tel. 04292/40240
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